Das Projekt «Regione Solidale» im Kanton Tessin
Thema: News, Sozialpolitik
Es handelt sich um ein von der ATTE gefördertes Projekt, dessen Ziel es ist, Verbindungen zwischen Menschen herzustellen und sie zur Organisation von Gruppenaktivitäten anzuregen, um so sozialer Isolation vorzubeugen und Unabhängigkeit und eine gute Lebensqualität länger zu fördern.

Die Initiative ist in verschiedenen Gebieten des Kantons Tessin aktiv, darunter in den Gemeinden Airolo, Blenio und Quinto.
Sie wurde 2017 ins Leben gerufen und hat zum Ziel, älteren Menschen zu ermöglichen, so lange wie möglich in ihrem Zuhause zu bleiben und dabei eine gute Lebensqualität zu bewahren.
Ein weiteres Ziel der Initiative ist es, Menschen über 55, die keiner Arbeit nachgehen, wieder zu aktivieren. Das ultimative Ziel ist es, ein solidarisches und informelles Netzwerk innerhalb der Gemeinschaft zu schaffen, damit sich die Menschen gegenseitig unterstützen. Das Projekt zielt darauf ab, den Einzelnen zu fördern, Interkulturalität und Intergenerationalität zu fördern und die Ressourcen der Region hervorzuheben.
Die Aktivitäten bestehen in der Organisation von Workshops, die auf den Ideen und Kompetenzen der Bürger basieren. Es werden Spaziergänge in der Natur, kulturelle Ausflüge, Handwerksworkshops und Gymnastikkurse angeboten. Es gibt keine vordefinierten Aktivitäten: Jeder Bürger hat die Möglichkeit, Interessengruppen zu bilden, in denen ein Erfahrungsaustausch stattfindet.
Die «Regione Solidale» bezieht die Nutzer bereits in der Planungsphase des Projekts mit ein und lässt sie aktiv daran teilhaben. Dieser Ansatz trägt dazu bei, dass sie sich stärker eingebunden und gehört fühlen.
Worum geht es bei dem Projekt?
Das Projekt stellt die Menschen in den Mittelpunkt des Hilfsprozesses, macht sie zu aktiven Akteuren der Verbesserung ihres eigenen sozialen Umfelds und fördert den Dialog und die kollektive Teilhabe als Instrumente zur Schaffung von Unterstützungsnetzwerken und bedeutungsvollen sozialen Verbindungen.
Es handelt sich also um eine Initiative zur sozialen Unterstützung, die sich von traditionellen Tageszentren unterscheidet, da sie die Mitglieder der Gemeinschaft in den Mittelpunkt stellt und sie an der Verbesserung ihres sozialen und kulturellen Umfelds beteiligt und dafür verantwortlich macht. Im Gegensatz zu einem wohlfahrtsstaatlichen Ansatz fördert die «Regione Solidale» ein Modell, bei dem die Menschen aktiv in Entscheidungen und alltägliche Aktivitäten einbezogen werden und so zu Hauptakteuren des Wandels werden.
Schlüsselpunkte:
- Bekämpfung der Isolation: Das Projekt zielt darauf ab, soziale Isolation durch Aktivitäten zu verhindern, die zwischenmenschliche Beziehungen und das Gemeinschaftsgefühl fördern.
- Aufwertung lokaler Ressourcen: Es nutzt die persönlichen Ressourcen der Bürger und die von der Gemeinde oder dem Stadtteil angebotenen Ressourcen und stützt sich dabei auf bestehende Verbindungen und das lokale soziale Erbe.
- Zusammenarbeit und Dialog: Das Projekt fördert die aktive Beteiligung der Bürger und schafft ein Umfeld, in dem Dialog und Zusammenarbeit im Mittelpunkt stehen, um gemeinsame Ziele zu erreichen.
- Unterstützung zu Hause: Das Projekt ermöglicht es den Menschen, in ihrem eigenen Zuhause zu bleiben, und bewahrt so die Verbindung zu ihrem familiären und sozialen Umfeld, was zur Lebensqualität und zum psychischen Wohlbefinden beiträgt.
Daniel Burckhardt, Vizepräsident ATTE
Mitglied des Vorstands VASOS